+++ Bautzen mit dem nächsten Coup +++
Am 9. Spieltag der nicht mehr ganz so jungen Landesklassesaison
standen sich auf pöstlichem Geläuf erstmalig die oberlausitzer
Mannschaften vom SV Post Germania Bautzen und dem FSV
Neusalza-Spremberg in einem Punktspiel gegenüber.
Bisher begegneten sich beide Teams lediglich in
Testspielen.
Die Pflichtspielpremiere war somit für die erneut zahlreich
erschienenen Zuschauer das Neusalz in der Suppe.
Nachdem Heimtorwart R. Schmidt sein tarnrasengrünes Trikot
gegen einen weißen Pullunder getauscht hatte, wurde auch er für
das Schiedsrichterkollektiv sichtbar und Spielleiter D. Möller
konnte die Partie frei geben.
Die folgenden 90 Minuten beinhalteten zwei grundverschiedene
Halbzeiten.
Dabei war der Gast im ersten Durchgang die tonangebende
Mannschaft.
Immer wieder gelang es dem FSV nach Balleroberung mit hohem
Tempo auszuschwärmen und so eine Überzahl in Post Germanias
Hälfte zu schaffen. Der Führungstreffer nach 25 Minuten durch
T. Olschock war somit folgerichtig. Nach einem Tempogegenstoß
lief Neusalza-Sprembergs Torschütze vom Dienst allein in den
Fünfer der Hausherren ein und vollendete die scharfe Eingabe
problemlos. Auch im Anschluss hatte R. Riedel, Dreh-und
Angelpunkt der Bautzener, alle Hände voll damit zu tun, um
Ordnung in die Reihen der Gastgeber zu bringen.
Mit Glück und Geschick konnten die Senfstädter den Rückstand
bis zur Pause gering halten und sammelten sich in Selbiger
wieder neu.
Hälfte zwei war keine fünf Minuten alt, da tauchte der rot
gekleidete Gast abermals mutterseelenallein vor Schmidts
Schmuckhaus auf.
Der Torwart der Heimelf, auch bekannt aus der
DDR-Fernsehsendung "Mach's Schmidt, mach's nach, mach's
besser", hielt seine Mannschaft in dieser Situation mit einem
Wahnsinnsreflex im Spiel. Ein 0:2 so kurz nach Wiederanpfiff
hätte den Bautzenern vermutlich den Stecker gezogen. So aber
war die Parade der Weckruf für eine anschließend
energiegeladene Mannschaftsleistung der Post Germanen.
In Minute 55 schlug dann die Stunde des schnapszahligen
Jubiliars C. Tittel.
Einst aus der 2. Mannschaft gekommen, machte die Nummer 22 in
seinem 222. Spiel für PGB sein 2. Saisontor und stellte mit dem
zweiten Treffer der Partie per Kopf auf 1:1!
Die Schwarzgelben waren nun oben auf und hielten das Heft des
Handelns in den eigenen Händen.
Eine viertel Stunde vor dem Ende erhellte der schrille Ton von
D. Möller's Mundstück die Gemüter der Heimfans.
Nach einer Flanke des frisch gebackenen Papa's A. Diessl
entdeckte D. Sebek im Zweikampf mit M. Müller urplötzlich seine
Vorliebe fürs Griechisch-Römische.
Der Suplex-Wurf mit anschließender Brücke hätte auf der
Ringmatte sicher olympisches Gold verdient, im Strafraum
allerdings gibt's dafür Elfmeter. F. Meißner hatte durch seine
beständig guten Leistungen der letzten Wochen das nötige
Selbstvertrauen und semmelte das Leder mit Schmackes in den
linken Knick.
2:1 PGB!
Leider verletzte sich "Meise" beim Schuss und musste mit einer
Zerrung im Glockenturm vom Feld.
Für ihn kam Routinier O. Schulze in die Partie.
Fortan begegnete die Laue/Becker-Truppe den Gästen mit einer
unglaublich willensstarken Physis und körperlichen
Präsenz.
Neusalzas D. Sebek dachte in der Schlussminute dieser Gangart
etwas entgegensetzen zu müssen und grätschte K. Noack mit
Anlauf von hinten bis nach Socculahora. Das war schlicht und
ergreifend Körperverletzung und die rote Karte
alternativlos.
Dem aus dem Böhmischen stammenden 5er der Gäste brannten danach
vollends die Sicherungen durch.
PGB hatte aber die passende Antwort auf diese unschönen Szenen
parat und erhöhte in der Nachspielzeit durch O. Schulze auf
3:1!
Einen langen Ball in den Strafraum spitzelte unser "Sechser" in
altbekannter Manier mit der Pike unter die Latte.
Die 8 minütige Nachspielzeit konnten Spieler, Fans und Efffäää
bei schönsten Spätsommerwetter genießen, um im Anschluss
gemeinsam noch etliche Stunden den errungenen 3. Tabellenplatz
zu begießen.
Es ist die bis dato beste Saison der Post Germanen in
Deutschlands 7. Spielklasse.
Was für eine Momentaufnahme!
Doch auch die nächsten Spiele unserer Mannen haben es in
sich.
Mit Weixdorf, Dresden Striesen und Niesky warten die Top 4 der
Landesklasse auf die Jungs um Kapitän P. Hoppe.
Den Anfang aber macht das mit Spannung und Vorfreude erwartete
Derby an diesem Samstag in Köwa.
Ab 15.00 Uhr messen sich die Bautzener mit dem dann
gastgebenden Königswarthaer SV.
Unsere schwarzgelben Jungs freuen sich auch dann wieder auf
Eure reichliche Unterstützung.
Sport frei!
Bautzen spielte mit:
Schmidt, Diessl, Hoop, Gök, Noack (90+8' Efffäää), Müller (84'
Schramm), Brückner, Hoppe, Tittel, Meißner (78' Schulze),
Riedel (90+5' Artemjew)